Stabilisierungsarbeit bei Traumafolgestörungen für geflüchtete Menschen durch Kunst- und Maltherapie im Raum Solothurn

 

Ein niederschwellliges Angebot aus der traumazentrierten Kunst- und Maltherapie

 

Lang anhaltende Belastungen bewirken eine Fixierung der Wahrnehmung auf negative Erfahrungen und die ursprüngliche Fähigkeit zum Pendeln zwischen Belastungen und Ressourcen wird ausser Kraft gesetzt. 

 

Die traumazentrierte Kunsttherapie sowie das maltherapeutische Aufbauprogramm,  auf die weiter unten noch genauer eingegangen wird, versuchen in der gestalterischen Auseinandersetzung, positive Gegenbilder zu kreieren, um damit die Grundlage zu schaffen, neue und tragende Lebensperspektiven zu entwickeln. Aufgrund dieser Stabilisierung ist der traumatisierte Mensch wieder in der Lage, eine innere Balance zu finden. 

 

Traumatherapie und ihre Form

In der Traumatherapie unterscheidet man klassischerweise drei Phasen: die Phase der Stabilisierung, die Phase der Trauma-Konfrontation, auch Exposition genannt, und die Phase der Integration.

Aktuelle Forschungen zeigen, dass Therapien, die sich auf die Phase der Stabilisierung konzentrieren, sehr gute Erfolge haben.

 

Die traumazentrierte Kunsttherapie sowie das maltherapeutische Aufbauprogramm ermöglichen einen nonverbalen Ausdruck und eignen sich gut für Menschen mit Migrationshintergrund und allenfalls bescheidenen Deutschkenntnissen. 

 

Die Traumazentrierte Kunsttherapie

 

lehnt sich an die nach Prof. Dr. Luise Reddemann begründete «Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie» an, in der es um eine Ausdifferenzierung der Stabilisierungsphase mithilfe von Ressourcen-Arbeit und bestimmten imaginativen Übungen (Innerer Helfer, Sicherer Ort, Baumübung usw.) geht. 

 

Mithilfe von Farben oder Formen in Ton, Stein, Gips finden Gedanken oder Gefühle eine Ausdrucksmöglichkeit in einem geschützten Rahmen. Durch den gestalterischen Prozess werden eingefrorene Gefühle wieder integriert und schwierige Erlebnisse ganz der Vergangenheit übergeben. Dadurch wird es wieder möglich, zwischen Belastung und Ressourcen zu pendeln und die  Fixierung der Wahrnehmung auf negative Erfahrungen langsam aufzubrechen.

 

Das Maltherapeutische Aufbauprogramm

 

Die Bildersprache ist ein Ausdrucksmittel, das von allen Menschen, unabhängig von Kultur und Alter, gleichermassen verstanden und benutzt wird. Sie ist ein besonders geeignetes und starkes Hilfsmittel, das zur integrativen Kommunikation mit sich selbst und der Umwelt dient. 

 

Bei dem maltherapeutischen Aufbauprogramm geht es darum, die negativ besetzten Bilder der Ohnmacht kreativ zu verwandeln und durch positive, aufbauende Bilder der Selbstwirksamkeit zu ersetzen. Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sollen so ihre eigene Stimme wiederfinden und für sich sprechen dürfen. Es geht um einen Prozess der Selbstermächtigung und darum, nach traumatischen Erlebnissen wieder Selbstvertrauen aufzubauen.